workshops
Im Laufe meines abwechslungsreichen Berufslebens habe ich umfassende Einblicke in unterschiedlichste Bereiche des Handwerks, der Industrie und des Handels erlangen können:
Ich habe in den 90ern den Beruf des Tischlers erlernt. Der Gewinn des Preises „Die gute Form“ der Handwerkskammer Köln war seinerzeit ein Ansporn, mich "weiterzubilden". Ich habe folglich Architektur studiert und anschließend Erfahrungen in diversen Architektur – und Innenarchitekturbüros sammeln können. Im Laufe meiner Selbstständigkeit als Innenarchitekt fühlte ich mich wieder verstärkt zum Möbel hingezogen: Ich habe gelernt, meine Entwürfe zu vermarkten, und zahlreiche Designpreise gewonnen. Ich habe eigene Kollektionen und Marken entwickelt, die ich seit Jahren erfolgreich über meinen Webshop vertreibe. Ich werde von grossen Unternehmen wie z.B. Häfele als Berater und Ideengeber hinzugezogen und verfüge über eine grosse Reichweite in den sozialen Medien…
Na und...?
Am Ende geht es hier nicht um meine Person sondern um die Erkenntnisse, die ich individuell gewinnen konnte- und nun gerne teilen würde.
Im Mittelpunkt soll das Möbel und der uns umgebende Raum stehen. Und natürlich diejenigen, die mit ihren eigenen Händen (und Köpfen) in der Lage sind, Ideen in die Wirklichkeit zu übersetzen- Womit wir wieder beim Ausgangspunkt -dem Handwerk- wären:
Der Beruf des Tischlers ist vielleicht das gestaltende Handwerk schlechthin- das Fach „Gestaltung“ spielt jedoch im Rahmen der Lehrplanes nahezu nach wie vor keine Rolle. Konventionelles Denken („...haben wir schon immer so gemacht“ oder aber „haben wir noch nie so gemacht…“) ist auch heute viele Jahre nach meiner Ausbildung weiterhin stark verbreitet: Was nützt die 5-Achs CNC, wenn die Denkrichtung des Altgesellen vielleicht nur eindimensional ist? Viele Tischler sind nicht in der Lage, ihre Entwürfe verständlich und attraktiv skizzenhaft darzustellen. An Berufsschulen fallen immer mehr Stunden ersatzlos aus- und Digitalisierung bedeutet weitaus mehr, als im Netz Beschläge zu bestellen.
Gerade in herausfordernden Zeiten lassen sich unter solchen Rahmenbedingungen nur schwer neue Ideen und Zukunftsperspektiven für unseren Beruf entwickeln- und erscheint es folglich nicht viel einfacher und vielversprechender, anschließend den Weg des Studiums einzuschlagen...? Wir sehen die Symptome des Fachkräftemangels- aber was genau gehört eigentlich alles zu den Ursachen?
Die aus meinen Erfahrungen und Erkenntnissen heraus entwickelten Workshops sollen nun einen pragmatischen, kleinen Beitrag dazu leisten, an die Möglichkeiten des Gestaltens im Tischlerhandwerk zu erinnern und einen eigenverantwortlichen Gestaltungsanspruch zu fördern. Es sollen positive, optimistische Anreize (nicht nur) für Berufsanfänger gesetzt werden, das Potential dieses schönen Berufes zu erkennen und vor allem aktiv zu nutzen.
Die von mir persönlich online oder in Präsenz angebotenen Veranstaltungen bieten einen Einblick im meinen pragmatic design® Prozess: Die Teilnehmer sollen hierbei dazu inspiriert werden, sich von Konventionen frei zu machen und eigene neue Ideen zu entwickeln. In zwei kompakten 90minütigen Workshops zeige ich unter anderem, wie man ein kreatives Mindset entwickeln kann, welche Entwurfstools hilfreich sind und wie man mittels Skizze seine Ideen entwickeln und anderen vermitteln kann. Die gemeinsame Arbeit in der Gruppe spielt dabei eine wichtige Rolle: Ich unterrichte nicht im Frontalunterricht , wie man einen schönen Schuhschrank baut sondern fördere, begleite und moderiere den Entstehungsprozess einer individuellen Idee. Ein wesentlicher Bestandteil des Workshops ist hierbei die pragmatic feedback Runde: Ich reagiere hierbei unmittelbar und persönlich auf den aktuellen Entwurfsstand des Teilnehmers- aber nicht im Sinne einer besserwisserischen Korrektur sondern einem inspirierenden Aufzeigen von Möglichkeiten.
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